Zweite Ozeanbeschenkungs-Kreuzfahrt
Ende Jannuar 2008 schifften wir uns auf dem "Royal Mail Ship St. Helena" ein, um endlich den Atlantik-Küstenabschnitt von Kapstadt nach
Walvis Bay in Namibia zu erledigen.
Die St. Helena ist ein kombiniertes Passagier- und Frachtschift, daß
regelmäßig die außenliegende britische Besitzung St. Helena mit Southampton
und Kapstadt verbindet, jener Insel also, auf der nicht nur Napoleon, sondern
auch der Zulu-König Cetswayo als politische Gefangene gehalten wurden.
Die St. Helena im Hafen von Kapstadt
Wir nahmen etwa 180 TBs (was man so im Fluggepäck mitnehmen kann) und andere
Wassergeschenke mit.
Der Plan war mindestens ein geschenk alle 10 km zu versenken, bei einer Strecke von 1400 km.
Da das Schiff ein Problem mit seinem radar hatte, würde unsere abfahrt um eine Nacht
verzögert, was sich nachher als ein versteckter Segen herausstellen sollte,
weil es uns eine Nachtwache ersparte.
Wir gingen ja nur in eine Richtung und mußzen daher eine ununterbrochene Präsenz
an Deck aufrechterhalten, wenn wir die ganze Strecke lückenlos beschenken wollten.
Nachtwache an Deck
Bei der Nachtwache wechselten wir uns natürlich ab, indem Friederike den ersten
Teil bis 2 Uhr übernahm, während ich schlief und dann für den zweiten Teil von
2 bis Sonenaufgang an Deck war.
Morgendämerung mit frischen Regenwolken
Die Kreuzfahrtgäste waren alle "sehr britisch" und sehr "über 65", so daß
wir die meiste Zeit unter uns blieben und 90% der Zeit lesend im Liegestuhl
verbrachten.
Natürlich hatten wir die Liegestühle rechtzeitig morgens an einer einsameren Stelle
nah an der Reeling postiert, um schön unauffällig unsere "Wasserbömbchen" fallen
lassen zu können.
Position ist Alles!
Erst mit unserer auffälligen abwechselnden Nachtpräsenz erregten wir einige Aufmerksamkeit.
Und die Sicherheitsoffizierin sprach mich denn auch an, als sie mich gegen 4
noch im Nieselregen auf dem Liegestuhl lesend vorfand, nachdem Friederike dort bis
2 in derselben "unwahscheinlichen" Position ausgeharrt hatte.
Ich sagte Ihr, daß ich die Kabinenluft etwas stickig fand und ich bin sicher, daß sie
irgendeine scheußliche "eheliche Auseinandersetzung" zwischen Friederike und mir vermutete.
Zum Glück schützte mich also der geradezu angezüchtete britische Respekt vor der Privatsphäre anderer Menschen vor weiteren neugierigen Fragen.
Aber ich bin mir auch sicher, daß eine weitere Nacht an Deck zu sehr ernsthafter
"professioneller Neugier" geführt hätte.
Ich denke also, daß das Kreuzfahrt-Konzept nur gut funktioniert, wenn man denselben
Weg hin- und zurückfährt, so daß man die Lücken auf dem Rückweg ausfüllen kann, so wie wir das auf unserer Kreizfahrt nach Bazaruto gemacht haben.
Oder man muß sich eben bei größeren Kreuzfahrten mit den Lücken die durch
nächtliche Fahrten entstehen, zufrieden geben.
Annäherung an Walvis Bay
Trockendock in Walvis Bay
Kapstadt bis Walvis Bay - gebustet
Südliches Afrika - gebustet
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